Macht des Traumas

Ein Trauma entsteht, wenn in den gewöhnlichen Fluss unseres Lebens ein aussergewöhnliches Ereignis tritt, welches das Nervensystem nicht ohne weiteres verkraften kann. Unsere Lebensenergie kann mit einem Fluss verglichen werden und das traumatische Ereignis mit der Zerstörung des Flussufers. Wenn der Fluss mit Kraft über die Ufer tritt, verschafft er sich mit Wirbelbewegungen neuen Platz. SE versucht den Fluss wieder in sein Bett zu bringen, damit er seinen gewohnten Lauf nehmen kann.

Beim oben landenden Flugzeug kann man erkennen, welche Kraft von einem Wirbel ausgeht. Noch Minuten nach der Landung ist der entstandene Luftwirbel aktiv, was auch der Grund ist, weshalb Flugzeuge nur mit genau definierten Zeitabständen landen dürfen. In der Natur existieren auch Wirbel, welche länger als nur einige Minuten andauern. Genauso kann ein Traumawirbel von Kindheit bis ins hohe Lebensalter erhalten bleiben.
Ein Wirbel nimmt seine Energie aus der Umgebung und oft entsteht dadurch ein Gegenwirbel. In diesem Beispiel scheint es, als würde der kleinere Wirbel vom Grossen verschluckt. Um die Wirbelenergie in einem Trauma aufzulösen, ist es notwendig die beiden Wirbel gleich stark zu halten. SE verwendet das Glück und die Sicherheit, welche wir in unserem Leben kennen, als Gegenwirbel zum Trauma. Es ist von grosser Bedeutung der glückspendenden Erfahrungen in unserem Leben tief bewusst zu werden, damit sie nicht vom traumatischen Erlebnis verschluckt werden können.
Bei der Arbeit mit traumatisierten Menschen ist es wichtig, nicht direkt in das Zentrum des Traumas vorzudringen. Ganz ähnlich wie es auch nicht zu empfehlen ist, bei einem Wirbelsturm in das Zentrum des Sturmes zu treten.

Bei Somatic-Experiencing arbeiten wir daran, dem Traumasturm vorerst seine ungeheuerliche Kraft zu nehmen, indem wir Orientierung finden und zwischen den Ressourcen und der Traumaenergie pendeln. Wenn sich die grosse Kraft im Trauma Stück für Stück entladen hat, nähern wir uns direkter der Traumaenergie zu und finden einen sanften Weg, auch diese aufzulösen.

Nach dem Auflösen von traumatischen Symptomen erhält die KlientIn oft viele Ihrer früheren Ressourcen zurück und nimmt dies durch angenehme Körpergefühle wahr.