Das Neugeborene lebt nicht erst seit der Geburt mit uns. Es tat dies bereits die 9 Monate vorher. Heute wissen wir, dass das Embryo bereits von seinem ersten Tag an bewusst wahrnehmen kann. Dies geschieht in erster Linie über Gefühle. Wenn wir mit dem Baby im Bauch sprechen, dann wird es nicht wie wir die Worte verstehen, sondern die Gefühle aus welchen die Worte gesprochen werden. Seine Wahrnehmung ist sehr genau und sie bezieht sich nicht nur auf die Mutter, sondern auf die gesamte Umgebung.
Manchmal sind die Umstände während einer Schwangerschaft schwierig und dann wird auch das Embryo darunter leiden. Deshalb ist es von Bedeutung, dass sich die Eltern über ihre eigene Situation Gedanken machen, sich gegenseitig Austauschen und dem noch Ungeborenen erklären, was vor sich geht. Wir mögen vielleicht denken, dass unser Baby erst ein Zentimeter lang ist und das noch nicht versteht, doch wir vergessen, dass es in einer ganz anderen Welt lebt. Es lebt in einer Welt voller Gefühle und wartet dauernd auf unsere Zuneigung. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns über unsere eigenen Gefühle so klar sind, dass wir diese auch in Worten ausdrücken können. Dies hilft dem Ungeborenen zu verstehen was sein Platz in der Familie ist.
Eine Schwangerschaft und die darauffolgende Geburt sind nie einfach. Weder für die Eltern noch für das Baby und jeder kann danach vieles über seine Erlebnisse erzählen. Das Baby hat seine ganz eigene Weise, wie es sich ausdrückt. Obwohl es nun in unseren Armen liegt, ist die Kommunikation nicht einfach. Wir sind es gewohnt uns mit Worten zu verständigen und haben deshalb Schwierigkeiten zu verstehen, was unser kleiner Liebling uns mitteilen will. Schön ist es, wenn wir mit dem Baby sprechen, denn es versteht bereits mehr als wir denken. Und vielleicht lernen wir auch bald wie das Baby mit uns kommuniziert. Mit Hilfe der Pränatal- und Geburtstherapie helfe ich Mutter und Vater in die Gefühlswelt ihres Neugeborenen einzutauchen und gemeinsam Erlebtes zu verstehen und zu verarbeiten.
Manchmal haben die Erlebnisse von Schwangerschaft und Geburt die Eltern oder das Baby stark herausgefordert. Dann mag es hilfreich sein in einer Therapie darüber zu sprechen, um das Erlebte zu verarbeiten. Wenn Dinge zu schnell oder zu intensiv waren, dann hilft es oft sich die Zeit zu nehmen, um noch einmal hinzublicken und auf eine ressourcierte Weise verstehen zu lernen, was eigentlich geschehen ist. Sich Zeit zu nehmen und Raum für Gefühle zu geben, die in der Dringlichkeit der Situation untergegangen waren, ist manchmal sehr hilfreich. Ein solches Gespräch gibt dem Baby die Möglichkeit, seine Situation besser zu verstehen, da die Worte und die Gefühle seiner Eltern in Einklang kommen.
Artikel über den Umgang mit einem Schreibaby: Schreibaby_pdf